#saveyourhinterland: Werdet Pat*in für Offene Kinder- und Jugendarbeit in Grimma
Pressemitteilung des Projektes „Dorf der Jugend“ vom 11.04.2019
Eine jugendliche Oase
Seit 2014 wandelt sich die Alte Spitzenfabrik, am Muldenufer im sächsischen Grimma gelegen, von einer abrisswürdigen Industrieruine zu einem florierenden jugendkulturellen Hotspot. Das darin angesiedelte Projekt der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, das „Dorf der Jugend“, findet nicht nur innerhalb der städtischen Jugend, sondern ebenso weit über das Stadtgebiet hinausgehend, Anklang.
Die Verleihung des taz. Panterpreises oder der Goldenen Henne an das Projekt zeigt dies exemplarisch.
Es könnte bald vorbei sein
In der letzten Woche wurde nun klar, dass der Fortgang des Projektes
in Gefahr ist. Der Trägerverein des Projektes hatte sich um eine
Anerkennung als freier Träger der Jugendhilfe bemüht, jedoch wurde der
Antrag von dem zuständigen Jugendamt abgelehnt. Die Arbeit vor Ort wird
nun schon seit mehr als einem halben Jahr erschwert und dies ist nun ein
weiterer Tropfen in das überlaufende Fass.
Im Spätsommer letzten
Jahres wurde bereits versucht, neben der einen geförderten
Fachkraftstelle, zwei weitere Sozialarbeiter*innen einstellen zu können
und dafür weitere Förderung zu bekommen. Das Projekt hat mittlerweile
ein qualitatives, sowie quantitatives Ausmaß angenommen, welches mit nur
einem hauptamtlich beschäftigten Menschen nicht mehr leistbar ist. Es
arbeitet aktuell nur ein Sozialarbeiter im Projekt, jegliche andere
Arbeit wird ehrenamtlich durch die im Projekt engagierten Jugendlichen
übernommen. Dem Anspruch, fachlich fundierte Offene Kinder- und
Jugendarbeit weiterhin zu betreiben, kann unter diesen Bedingungen nicht
nachgekommen werden. Weiterhin gibt es in Grimma sonst kaum weitere
Angebote, die an die Bedürfnisse von jungen Menschen zwischen 14 und 27
Jahren angepasst und für diese Altersgruppe von Interesse sind. Wäre der
Träger des Projektes anerkannt worden bestünde die Möglichkeit, eine
langfristige und stetige staatliche Förderung oder Zugang zu anderen,
nichtstaatlichen Förderungen, zu erhalten
Das Problem
Die Anerkennung als freier Träger wurde aus vermeintlich fachlichen, sowie formalen Gründen versagt, die einerseits aus theoretischer Sicht der Sozialen Arbeit wiederlegbar und andererseits juristisch angreifbar sind. Viel mehr erscheint es so, dass bewusst und immer wieder an den Haaren herbeigezogene Gründe vorgebracht werden, um davon abzulenken, dass im Kern ein persönliches Problem mit dem angestellten Sozialarbeiter Tobias Burdukat sowie mit der klaren politischen Haltung der im Projekt engagierten Jugendlichen vorliegt.
Gegensätzlichkeit und Enttäuschung
Das Projekt „Dorf der Jugend“ wird dauerhaft als „Leuchtturmprojekt“ mit sachsen- sowie bundesweiter Relevanz bezeichnet und gewürdigt, dennoch scheint es aktuell an diesem kleinen Schritt zu scheitern. Diese Gegensätzlichkeit ist nicht nachvollziehbar und sorgt innerhalb des Projektes für Unmut, Enttäuschung und Fassungslosigkeit. Selbst bei einem Besuch der Fragerunde für Menschen unter 27 Jahren im Jugendhilfeausschuss des Landkreises, bei welchem die engagierten Jugendlichen Fragen zu dieser Thematik stellen wollten, kam zu keinem Zeitpunkt das Gefühl auf, dass die Stimmen und Gedanken der Jugendlichen irgendeine Relevanz und Wichtigkeit für die erwachsenen Mitglieder des Ausschusses haben.
Relevanz des Themas
Die Jugendarbeit, die im Projekt stattfindet, ist in seinen Grundzügen keineswegs neuartig. Es werden eher die theoretischen Fundamente angewandt, die vor Jahrzehnten erdacht worden und die Jugendarbeit zuallererst definierten. Gleichwohl ist es ungewöhnlich, Jugendarbeit in dieser Reinform durchzuführen. Obwohl sich das Projekt einen Namen gemacht hat, obwohl es sich einmischen konnte, obwohl Jugendliche mehrmals innerhalb einer Woche den Ort besuchen und gestalten, auch wenn diese mittlerweile in anderen Orten wohnen, wird dies nicht durch die Anerkennung gewürdigt. Eigentlich sind genug Beweise erbracht, dass die fachliche Arbeit des Projektes funktioniert und Früchte trägt. Wenn nun aber einmal dieser Arbeit solche Steine in den Weg gelegt werden, kann dies fortan bei jeder ähnlichen Entscheidung weiter so getan werden. Das heißt, dass nicht nur das Projekt selbst ein ernsthaftes Problem hat, sondern jedes ähnlich konzipierte Projekt in Deutschland in Zukunft vor diesem Problem stehen kann. Sobald sich Jugendliche nun wirklich einbringen und positionieren, haben Erwachsene Angst und stellen sich quer – so zumindest der Eindruck.
Wie geholfen werden kann
Nun ist aber genau dieser Zustand erreicht. Das Projekt kann nicht weitergeführt werden ohne weitere Sozialarbeiter*innen. Wie beschrieben ist dies auf den immensen Arbeitsaufwand des Projektes zurückzuführen, der mit einem hauptamtlichen Menschen und ehrenamtlicher jugendlicher Unterstützung nicht gestemmt werden kann, sowie dem existierenden Bedarf an weitere Angebote für Menschen zwischen 14 und 27 Jahren. Um trotz des Ausbleibens einer institutionellen Förderung Menschen einstellen zu können, haben wir beschlossen selbst tätig zu werden. Wir haben eine Kampagne auf Patreon gestartet, bei welcher man das „Dorf der Jugend“ monatlich finanziell unterstützen kann, ebenfalls gibt es ein PayPal- Konto, über welches unkompliziert Geld an das Projekt gespendet werden kann. Selbstredend ist es möglich, an das Bankkonto des Vereins zu spenden. Die nötigen Informationen finden sich weiter unten. Wir würden uns also freuen, wenn ihr das „Dorf der Jugend“ unterstützt und wir gemeinsam ein Zeichen für die Relevanz guter Jugendarbeit setzen können.
Weiterführende Links
Hintergründe zum Anerkennungsverfahren des FJZ e.V.
Eindrücke der Jugendlichen nach dem Jugendhilfeausschuss vom 02.04.2019
Stellungnahme zu den fachlichen Bedenken durch den FJZ e.V. vom 28.02.2019
Persönliche Stellungnahme des Sozialarbeiters Tobias Burdukat vom 11.04.2019
Artikel der Leipziger Volkszeitung vom 03.04.2019
Spendenmöglichkeiten
Patreon
PayPal
Spendenkonto
Kontoinhaber: Förderverein für Jugendkultur und Zwischenmenschlichkeit e.V.
IBAN: DE 21 860 954 84 510 000 19 44
BIC: GENODEF1GMV
Volks- und Raiffeisenbank Muldental eG
Betreff: Dorf der Jugend
Pressemeldung zum Download
Kontakt
Projekt „Dorf der Jugend“ und Vorstand FJZ e.V.
V.i.S.d.P.: FJZ e.V., Dornaer Weg 2, 04668 Grimma
Kontakt: presse@dorfderjugend.de oder +49 162 690 1016
Web: www.dorfderjugend.de und www.fjz-grimma.org