Pressemitteilung. Schule der Vielfalt: Sensibilisierung mit Sachverstand, Herz und Haltung – ohne Penisteddybären
Autor_innen: RosaLinde Leipzig e.V. (via Facebook)
16.05.2023
Pressemitteilung:
Schule der Vielfalt: Sensibilisierung mit Sachverstand, Herz und Haltung – ohne Penisteddybären
Mit Irritation hat der RosaLinde Leipzig e.V. das Vorhaben der AfD zur Kenntnis genommen, in den nächsten Wochen eine Plakatkampagne im Umfeld sächsischer Schulen durchführen zu wollen, die sich im Kern gegen unser Projekt Schule der Vielfalt richtet.
„Es ermüdet uns, wie die AfD mit ihren immer gleichen gefühlten Wahrheiten versucht, unsere Arbeit zu diskreditieren. Würde es ihr tatsächlich um das Wohl von Kindern gehen und nicht um die Verbreitung der eigenen Ideologie, wüsste sie um die Belastungen, die mit einem Coming-out in Bezug auf die eigene Geschlechtsidentität einhergehen. Sie würde die vielfach durch Studien belegten Einschränkungen kennen, die für alle Kinder und Jugendlichen entstehen, wenn ihnen rigide Geschlechternormen aufgedrückt werden, statt sie ernst zu nehmen und in ihrer individuellen Entwicklung zu fördern“, sagt Adam Williams, Koordinator des Projekts Schule der Vielfalt.
„Diese Methoden erinnern uns an sog. Schulhof-CDs, die die NPD in den Nullerjahren an Schulen verteilt hat, um ihre Propaganda zu verbreiten“, ergänzt Projektmitarbeiterin Stefanie Krüger.
Kinder werden bei dieser Aktion mal wieder als diskursive Verschiebemasse benutzt, um Feindbilder zu konstruieren und aufrecht zu erhalten und so antiquierte Vorstellungen von Normalität zu verteidigen. Für Transgeschlechtlichkeit kann nicht geworben werden. Ebenso wie eine sexuelle Orientierung ist die Geschlechtsidentität nicht willentlich veränderbar – das weiß unser Verein aus seiner jahrzehntelangen Arbeit im Feld und darin sind sich auch alle anerkannten psychologischen und psychiatrischen Fachgesellschaften einig. Die zunehmenden Zahlen transgeschlechtlicher Coming-outs, auch unter jungen Menschen, hängen mit gestiegener gesellschaftlicher Sichtbarkeit und Liberalisierungstendenzen zusammen. Transgeschlechtliche Menschen gab es schon immer, nur haben sie sich früher nicht gezeigt, sondern heimlich gelitten und sich im schlechtesten Falle das Leben genommen.
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