Pressemitteilung: Gedenken mit AfD-Redner in Coswig ist eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus
Autor_innen: sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
Der 27. Januar ist der internationale Holocaust Gedenktag. An diesem Tag wird in Deutschland der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Zum 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz finden in ganz Sachsen Gedenkveranstaltungen statt. In der Stadt Coswig bei Dresden ist mit Zustimmung der CDU in diesem Jahr die AfD-Fraktion federführend für die Rede beim städtischen Gedenken zuständig, nachdem der eigentlich vorgesehene CDU-Redner zurückgezogen hat. Wie die Sächsische Zeitung berichtete, distanzierten sich die Fraktion Bündnis für ein nachhaltiges Coswig (BnC) und einige CDU-Stadträte. Wir schließen uns der Kritik an.
Felix Pankonin, Sprecher der sLAG dazu:
„Die zentrale Rolle der AfD in einer Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus widerspricht der Intention dieses Tages. Der 27. Januar steht für Erinnerung, Verantwortung und die klare Ablehnung von völkischen, rassistischen und antisemitischen Ideologien. Herr Kokot ist Vertreter einer Partei, die diese demokratischen Werte angreift und an prominenter Stelle Geschichtsrevisionismus wie auch die Relativierung des Nationalsozialismus propagiert. Diese Partei kann kein Teil einer würdigen Gedenkveranstaltung sein.“
Wir wollen darüber hinaus ganz eindeutig der Einordnung durch Oberbürgermeister Thomas Schubert widersprechen:
„Eine Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer und zur Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ist im demokratischen Sinne immer eine politische Veranstaltung. Dabei ist jede Beteiligung der AfD an einer solchen Veranstaltung eine parteipolitische Instrumentalisierung, insofern damit die Distanzierung vom Nationalsozialismus inszeniert und die tatsächliche ungebrochene und unkritische Bezugnahme auf den Nationalsozialismus kaschiert wird.“
Alternativ zum städtischen Gedenken wird es am 27.01.2025 eine Gedenkveranstaltung um 15 Uhr am Gedenkstein auf der Bahnhofsstraße geben.