Pressemitteilung des Netzwerkes für Kinder- und Jugendarbeit e.V. zur Beendigung des Projektes „Partnerschaften für Demokratie“

Autor_innen: Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit e.V.

Das Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit e.V. hat am Dienstag, dem 21.01.2025, vom Büro des Landrates per Mail die Mitteilung erhalten, dass das Landratsamt die bereits im Vorjahr beantragte Förderung des Projektes „Partnerschaften für Demokratie“ (PfD) zurückzieht und das Projekt damit  beendet wird.

Betroffen hiervon sind nicht nur das Netzwerk als Träger der externen Koordinierungs- und Fachstelle, sondern auch viele Träger im Kultur- und Jugendhilfebereich sowie Kommunen im ländlichen Raum. Geplante Projekte der PfD zur Jugendbeteiligung, Nachwuchsgewinnung und Unterstützung des  ehrenamtlichen Engagements – wie Jugendleiterschulungen, Fördermittelberatungen, Kulturprojekte im ländlichen Raum oder auch Vor-Ort-Beratungen für Vereine – können nicht mehr angeboten werden.

Die Signale vom fördermittelgebenden Bundesprogramm und dem Landespräventionsrat Sachsen, als zuständige Behörden, waren hinsichtlich der Bewilligung des Landkreis-Antrages sehr aussichtsreich.

Für die nun abrupt getroffene Entscheidung gegen das Projekt werden im Landratsamt derzeit fehlende Finanzen in Höhe von jährlich 50.000 € angeführt, die als Eigenleistung einzubringen wären.  Dem Landkreis Bautzen stünden durch das Projekt PfD allerdings jährlich 200.000 € und damit 1,6 Mio. € in den nächsten acht Jahren der Förderperiode zur Verfügung.

Das Projekt „Partnerschaften für Demokratie“ und sein Vorgängerprojekt „Lokaler Aktionsplan“  haben seit 2011 im Landkreis Bautzen das soziale Engagement in der Region gefördert. Gemeinsam  mit Netzwerkpartnern wie selbstverwalteten Jugendtreffs, Dorfclubs, Kirchen, Jugendfeuerwehren,  Sportvereinen, Jugendarbeitern im Landkreis, Kulturvereinen oder Inklusionsprojekten lag der Fokus  darauf, lokale Ideen und Vorhaben zu unterstützen und zu fördern. In den letzten fünf Jahren konnten so knapp 250 Projekte finanziell gefördert oder überhaupt erst  ermöglicht werden. Die Palette reichte von der Unterstützung kleiner Projekte, beispielsweise in der  Öffentlichkeitsarbeit, um ihr Engagement besser sichtbar zu machen, bis hin zu Projektförderungen  von bis zu etwa 15.000 €.

Auch wenn finanzielle Zwänge in dieser schwierigen Zeit nachvollziehbar sind, sehen wir durch die Nichtinanspruchnahme der Bundes- und Landesmittel einen fachlichen und materiellen Verlust für die Kommunen unseres Landkreises. Wir befürchten, dass durch den Wegfall des Projektes massive Einschnitte entstehen – insbesondere für die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Ehrenamtsförderung.

All dies bedauern wir sehr und warnen gleichzeitig vor den Folgen dieser Entscheidung, die vor allem Auswirkungen auf den ländlichen Raum haben wird.

Der Vorstand und die Teamführung des Netzwerkes für Kinder- und Jugendarbeit e.V.


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Redaktion TolSax

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