Jugendzentren bedroht – Schluss mit den Angriffen! Standing United – Bundeskongress linker Räume und Jugendzentren
Presseinformation des Standing United – Bundeskongress linker Räume und Zentren vom 11.03.2019
Vernetzen, Diskutieren, Selbstorganisieren: Vom 12. bis 14. April 2019 treffen sich Vertreter*innen aus selbstorganisierten Jugendzentren und linken Räumen in Chemnitz. Die Zunahme unterschiedlichster Angriffe auf selbstorganisierte Jugendzentren veranlasst sie, einen Kongress zu veranstalten, um sich für den gemeinsamen Erhalt emanzipatorischer Räume zu engagieren.
„Wir blicken zurück auf eine über vierzig Jährige erfolgreiche Geschichte selbstorganisierter, linker Zentren. Das Erstarken der Rechten bedroht heute diese Räume, deshalb wollen wir ein Zeichen setzen. Denn die Räume sind nicht nur wichtig für ihre Nutzer*innen, sondern für eine aufgeschlossene und solidarische Gesellschaft.“
Simon Widdel, UJZ Korn
Einhergehend mit einem gesellschaftlichen Rechtsruck, nimmt der Druck auf linksalternative Jugendzentren in den letzten Jahren in ganz Deutschland immens zu. Immer wieder kommt es zu tätlichen Angriffen auf linke Räume und Jugendzentren und deren Besucher*innen. In Salzwedel beispielsweise stürmten vermummte und bewaffnete Neonazis das Jugendzentrum und verletzten mehrere Personen und zerstörten die gesamte Inneneinrichtung. Auch zivilgesellschaftliche Vereine werden durch Rechte und Neonazis bedroht. Auf institutioneller Ebene werden Jugendzentren und Zivilgesellschaft durch Hetze, verleumderische Anfragen und schließlich Forderungen nach Streichung der öffentlichen Mittel angegriffen. Wer sich gegen Rassismus und Diskriminierung stark macht, wird von unterschiedlichen Rechten und Konservativen angegangen. Hinzu kommt der zunehmende Druck durch die neoliberale Wirtschaftslogik: steigende Mieten, teure Streitigkeiten mit der GEMA und vielfältige weitere Kosten bedrohen zahlreiche Jugendzentren. So fällt die Potse in Berlin, nach 46 Jahren der erfolgreichen Nutzung durch Generationen von jungen Menschen, der Gentrifizierung zum Opfer.
Diese Vielfalt an Problemlagen und akuten Bedrohungen für Zentren und deren Besucher*innen sind der Anlass, sich zu vernetzen und Erfahrungen, sowie Tipps und Strategien im Umgang auszutauschen. Das Programm des Kongresses ist breit aufgestellt – von der Auseinandersetzung mit politischen und ökonomischen Problemen und den Umgang mit Diskriminierung, über die Organisation von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Wirken von Zentren im Stadtteil, Barrierefreiheit bis hin zu migrantischen und feministischen Perspektiven in selbstorganisierten Jugendzentren. Geplant sind drei Tage voller Workshops, Diskussionsrunden und direktem Austausch.
„Wir denken, dass ein Kongress selbstorganisierter, linker Jugendzentren ein richtiger und wichtiger Schritt ist, um Angriffe geschlossen abzuwehren, Jugendzentren zu erhalten und letztlich Perspektiven zu schaffen, wie Jugendzentren mitwirken können im Streit um eine befreite Gesellschaft.“
Anna Wisniewski, BDP Landesverband Sachsen
Organisiert wird der Kongress von Aktiven aus verschiedenen Zentren. Mit dabei sind u. a. das AZ Conni (Dresden), Café Irrlicht (Schopfheim), Flafla (Herford), BDP Jugendhaus Hulsberg + Jugendhaus Buchte (Bremen), UJZ Korn (Hannover), Unabhängige Jugendzentrum Pankow (Berlin), das ZAZ (Niedersachsen) und BDP LV Sachsen. Finanzielle Unterstützung gibt es von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem BDP Bundesverband (Bund deutscher Pfadfinder_innen).
Durch weitere Spenden kann unser Anliegen unterstützt werden:
Spendenkonto: Bund Deutscher Pfadfinder_innen, Bank für Sozialwirtschaft, DE43660205000008716502, BFSWDE33KRL, Stichwort: “Spende JZK”
Simon Widdel, UJZ Korn; Anna Wisniewski, BDP Landesverband Sachsen
Kontakt: presse-jzk2019@systemausfall.org / 0176-74125258
FB: @zentren.BuKo – Standing United – Bundeskongress linker Räume + Zentren