JoDDiD-Abendschule: Politische Bildung unter Druck
Autor_innen: JoDDiD / TU Dresden
Um was geht es in dieser Folge?
Über die Frage, wie die politische Bildung auf die Herausforderungen reagieren soll, die sich im Kontext des neu erstarkten Rechtspopulismus in Deutschland ergeben, ist in den vergangenen Jahren viel geschrieben worden. Die Perspektive dieser Beiträge ist meist darauf gerichtet, durch eine genauere Bestimmung von Problemlagen Handlungsperspektiven abzuleiten. Diese Lücke versuchen wir in dieser Folge der Abenschule zu schließen. Dabei geht es nicht nur darum, sich zu fragen wie politische Bildung angemessen reagieren soll, sondern auch was grundsätzlich ihre Aufgabe ist und wie zentrale Prinzipien die des Beutelsbacher Konsens unter erschwerten Bedinungen zu verstehen sind.
Bevor es losgeht:
Die Folge „Politische Bildung unter Druck“ ist ca. 35 Minuten lang und geht auf einen Text zurück, der unter dem gleichen Titel in der APUZ 14-15/2020 erschienen ist.
Die zentrale Frage ist:
Wie kann und soll politische Bildung auf die steigende Aggressivität, inhaltliche Verrohung und extreme Polarisierung der politischen Auseinandersetzung reagieren, die in jüngster Zeit zu beklagen ist? In welcher Weise ist die politische Bildung von diesen Phänomenen selbst betroffen? Wie kann und sollte sie sich als staatliche Institution zu gesellschaftlichen und politischen Konfliktlagen positionieren, und welche Herausforderungen ergeben sich in diesem Zusammenhang?
Diese Fragen sind der Ausgangspunkt der hier vorgestellten Lecture. Im Hinblick auf die Argumentationsführung ergeben sich vier zentrale Schritte:
Schritt Nr. 1: Hier wird es darum gehen, die konkreten Problemlage sowie ihre sichtbaren Auswirkungen auf Bildungsangebote im Bereich der politischen Bildung zu beschrieben.
Schritt Nr. 2: Dieser Schritt ist auf das Verhalten und typische Reaktionen der Bildungsverantwortlichen gerichtet.
Schritt Nr. 3: Hier diskutieren wir, welche Schwierigkeiten und Handlungsperspektiven sich im Hinblick auf den Umgang mit rechtspopulistischen Herausforderungen in der politischen Bildung ergeben.
Der Beitrag schließt mit Schritt Nr. 4 und legt 12 konkrete Handlungsempfehlungen vor.
Wer spricht?
Die Autorin und Sprecherin in dieser Folge ist Prof. Dr. Anja Besand. Sie ist die Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle und Inhaberin der Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden. Mehr zur Person erfahren Sie hier.
Literatur zur Vertiefung:
- Besand, Anja (2020) Politische Bildung unter Druck – Zum Umgang mit Populismus in der Institution Schule, APuZ 14-15/2020 S. 4- 9. hier online zugänglich
- Besand, Anja (2020): Was Ambiguitätstoleranz (möglicherweise) nicht ist. In: Schnurr, Ansgar et al. (Hrsg.): Mehrdeutigkeit gestalten. Ambiguität und die Bildung demokratischer Haltungen in Kunst und Pädagogik, Bielefeld (im Erscheinen).
- Besand, Anja (2019): Vom Nutzen (neuerer) Populismusforschung für die politische Bildung Sachsen als Labor. In: GWP–Gesellschaft. Wirtschaft. Politik 3/2019. Leseprobe
- Besand, Anja (2018): Beutelsbach als Waffe. Über die Einschüchterungsversuche von ganz Rechts und wie die Schule, Staat und Lehrkräfte darauf reagieren können. In: SOWI Online, hier online zugänglich.
- Besand, Anja (2018): Von Sachsen lernen. Oder wie angemessene „Bearbeitungsstrategien“ auf rechtspopulistische Bewegungen aussehen könnten. In: Bitzegeio, Ursula/ Decker, Frank/ Fischer, Sandra, Stolzenberg, Thorsten (Hrsg.): Flucht, Transit, Asyl – Interdisziplinäre Perspektiven auf ein europäisches Versprechen, Bonn, S. 394-409.
- Behrens, Rico (2014): Solange die sich im Klassenzimmer anständig benehmen. Politiklehrer/innen und ihr Umgang mit rechtsextremer Jugendkultur in der Schule. Schwalbach/Ts.