Die Bewegung der Pandemie-Leugner:innen in Leipzig

Autor_innen: Steven Hummel und Paul Zschocke via chronik.LE

Der Beitrag erschien zuerst in: Hummel, Steven / Zschocke, Paul (2021): Die Bewegung der Pandemie-Leugner_innen in Leipzig, in: Corona-Monitor 2021 (Hg.): Corona und Gesellschaft. Soziale Kämpfe in der Pandemie. Mandelbaum, kritik & utopie, Wien.

Seit Beginn der Covid-19-Pandemie in Deutschland im März 2020 demonstrieren unterschiedliche Menschen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung und Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Gefordert wird u.a. die Freigabe der Patente, ein solidarisches Gesundheitssystem, wirtschaftliche Unterstützung. Aber auch die extreme Rechte protestiert. In der Öffentlichkeit erhält die Bewegung der Pandemie-Leugner:innen am meisten Aufmerksamkeit (Mullis 2020). Der Text ordnet dieses Phänomen ein und zeichnet die Entwicklung des lokalen Protestgeschehens in Leipzig nach.
Der Protest kann in drei Phasen unterteilt werden, die sich in Bezug auf Inhalte, zentrale Personen und Protestformen unterscheiden. Über das Jahr 2020 werden die Proteste der Pandemie-Leugner:innen radikaler und gewalttätiger. Bekennende Neonazis und Hooligans schließen sich den Demonstrationen an. Bei den großen Protesten im November 2020 werden mehrfach Journalist:innen, Gegendemonstrant:innen und Polizist:innen angegriffen. Anschließend spalteten sich das Protest-Milieu und die Proteste werden kleiner. Antisemitismus und Verschwörungstheorien kennzeichnen die Protest jedoch von Beginn an und bis heute. Eine Ende diese Protestbewegung ist nicht abzusehen, feste Strukturen wurden etabliert.

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