Leipziger Autoritarismus-Studie 2024: Vereint im Ressentiment

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Autor_innen: Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V.

Die Leipziger Autoritarismus-Studie 2024 erschien am 13. November 2024.

Wie haben sich rechtsextreme und autoritäre Einstellungen in Deutschland im Jahr 2024 verändert? Nehmen Vorurteile und Ressentiments in unsicheren Zeiten wieder zu? Und wie stehen die Deutschen aktuell zur Demokratie? Die Leipziger Autoritarismus Studie 2024 kann als repräsentative Langzeiterhebung die Entwicklungen der Einstellungen im Zeitverlauf aufzeigen und Erklärungen bieten.

Seit 2002 analysieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Leipzig die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland zuerst als Mitte-Studie und seit 2018 als Autoritarismus-Studie. Die Autoritarismus-Studie 2024 analysiert insbesondere Antisemitismus, Sexismus und Antifeminismus, Demokratieverdrossenheit und die sozialen Bedinungen der Ressentiments.

Herausgeber*innen der Studie sind Oliver Decker, Johannes Kiess, Ayline Heller und Elmar Brähler. Die Studie wird von der Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto Brenner Stiftung unterstützt.

Zentrale Ergebnisse

  • Die Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland nimmt ab. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Zufriedenheit mit der Demokratie so gering wie zuletzt 2006.
  • Verdrossenheit mit den Parteien und Politiker:innen und fehlende Möglichkeiten der Partizipation wurden am häufigsten genannt.
  • Im Westen Deutschlands hat die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen deutlich zugenommen und nähert sich den Einstellungen im Osten an. Ausländerfeindlichkeit hat sich damit zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt.
  • Antiamerikanismus, Antikapitalismus und Trans*feindlichkeit wurden neu untersucht. Vor allem letztere ist weit verbreitet.
  • Erstmals wurden postkolonialer und antizionistischer Antisemitismus untersucht: 13,2 Prozent stimmen voll und ganz zu, dass es besser wäre, „wenn die Juden den Nahen Osten verlassen würden“.

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