Checkliste Wortwahl im globalen Kontext
Autor_innen: Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen (via Facebook-Link)
Verwende ich Sprache und Begriffe, die andere Menschen und Regionen nicht stereotypisieren, abwerten oder diskriminieren?
Würde ich die Begriffe, die ich verwende, auch für vergleichbare Phänomene auf den europäischen/westlichen Kontext anwenden?
Kennzeichne ich durch die Form meiner Erzählung (und nicht mit einer bloßen Phrase) meine Beschreibungen als das von mir subjektiv Gesehene und Erlebte? Lasse ich Personen selbst zu Wort kommen oder spreche ich nur über sie?
Kenne ich die Selbstbezeichnungen der Menschen, über die ich schreibe und benutze ich sie? Mache ich mir klar, wen ich mit wir/uns und sie/die meine? Stelle ich mein Gegenüber als Individuum dar?
Nutze ich die Begrifflichkeiten globaler Süden/ globaler Norden um globale strukturelle Unterschiede und Machtverhältnisse einzubeziehen?
Woran mache ich in dem Moment fest, wer wir und die Anderen jeweils sind?
Denke ich meine eigene Positionierung als weiße Person mit?
Liegt eine genaue Beschreibung der Situation vor, anstatt Homogenisierungen und Verallgemeinerungen (z. B. „in Afrika herrscht viel Armut“) zu verbreiten?
Sind die Formulierungen partnerschaftlich statt paternalistisch (z. B. „Im Projekt XY nahe der bolivianischen Hauptstadt Sucre…“, statt: „In unserem Projekt in Bolivien…“)? Wird ein kolonialer Duktus vermieden (z. B. „Entdecke Afrika“)?
Sind bei Problemdarstellungen Ursachen und Entstehungszusammenhänge benannt; werden gegebenenfalls die globalen Abhängigkeiten sowie die Akteure dargestellt (z. B. Armut aufgrund von Agrardumping der EU) und ein politischer Bezugsrahmen hergestellt? Wird eine Fokussierung auf „Mitleid“ vermieden?
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