Gemeinsamer Aufruf zur Bewerbung für das Bundesprogramm Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken
28.06.2023, 13:24 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung und das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung rufen gemeinsam zur Bewerbung im Rahmen des Bundesprogrammes »Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken« auf. Mit insgesamt 70 Millionen Euro sollen bundesweit Kultur, Beteiligung und Demokratie in ländlichen Regionen unterstützt werden.
Der Bund wird im Rahmen des Programms zunächst in den Jahren 2024/25 bis zu acht sächsische Regionen im ländlichen Raum mit maximal 40.000 Euro unterstützen. Die Träger sollen in der ersten Phase des Programms ein ausführliches Konzept für beteiligungsorientierte Kulturvorhaben erarbeiten, die auf Langfristigkeit ausgelegt sind und sich Herausforderungen vor Ort konkret stellen. Die drei sächsischen Staatsministerien werden gemeinsam die acht Träger-Regionen anhand der eingereichten Konzepte gegenüber dem Bund final ernennen.
Ab Mitte 2025 beginnt dann die zweite Projektförderphase, welche voraussichtlich bis zum Jahr 2030 läuft. An dieser können im Sinne der Programmkonzeption bundesweit 30 Regionen teilnehmen. Gefördert wird in diesem Zeitraum mit Mitteln von insgesamt bis zu 1,5 Mio. EUR je Trägerregion. Diese werden voraussichtlich mit jährlich bis zu 250.000,00 EUR an die Projektträger ausgereicht.
Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch sagt: »Das Programm bietet den Menschen in unseren ländlichen Regionen die Möglichkeit, gemeinsam kulturelle Projekte zu entwickeln und damit ihre Region zu stärken und langfristig weiterzuentwickeln. Ich rufe daher alle Träger auf, diese Chance zu nutzen und mit Kultur gemeinsam die Zukunft ihrer Region zu gestalten«.
Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung: »Auch in diesem Programm zeigt es sich wieder, dass wir auf unsere bewährten LEADER-Strukturen vertrauen können: Sie sind das koordinierende Scharnier zwischen den Kulturschaffenden vor Ort und den Landkreisen bei der Gestaltung der ländlichen Entwicklung. Ihre Netzwerke und Managementfähigkeiten werden auch hier wieder zum Tragen kommen.«
Die Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Katja Meier, betont: »Demokratie lebt von Beteiligung. Das Programm »Aller.Land« gibt Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, ihre Region aktiv mitzugestalten: Orientiert am vorhandenen Potential und mit Blick darauf, wie sie sich das Leben in ihrer Region in Zukunft vorstellen. Dabei finden sie Unterstützung durch vielschichtige Netzwerke aus Kommunen, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft. Ich sehe große Chancen in der Verknüpfung von Demokratieentwicklung und Kultur und lade alle Interessierten dazu ein, hier gemeinsam ihre Anliegen zu bearbeiten und kreative Lösungen zu finden.«
Das Programm richtet sich an Träger in ländlichen Räumen. Informationen zum Bundesprogramm, das gemeinsam von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ins Leben gerufen worden ist und durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) sowie durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) unterstützt wird, gibt es im Internet unter: https://allerland-programm.de/
Details zum Bewerbungsverfahren
Am 5. Juli findet ab 14:00 Uhr eine Online-Informationsveranstaltung für alle interessierten Träger und Gebietskörperschaften in Sachsen statt, die sich zum Programm und zu den nächsten Schritten informieren wollen. Bei Interesse nehmen Sie am Zoom-Meeting unter folgender Adresse teil:
https://us06web.zoom.us/j/83963662331
Meeting-ID: 839 6366 2331
Schnelleinwahl mobil
+496971049922,,83963662331# Deutschland
+496950502596,,83963662331# Deutschland
Bis zum 15. September 2023 können interessierte Träger einen Antrag auf dem Beteiligungsportal unter der Adresse https://mitdenken.sachsen.de/LFS-Allerland bei der LEADER-Fachstelle (LFS) im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie einreichen. Das Bewerbungsformular wird dort ab 6. Juli 2023 zur Verfügung gestellt.
Als Antragssteller kommen entweder
• ein gemeinnütziger freier Träger mit Sitz in einem ländlichen Kreis, einer Kommune in
einem ländlichen Kreis oder
• ein ländlicher Landkreis
infrage.
Eine Region kann einen Landkreis umfassen, aber auch Teile eines oder mehrerer Landkreise. Hier sind eine gemeinsame Herausforderung, eine gemeinsame Identität oder ein übergreifendes Vorhaben entscheidender als administrative Grenzen.
Gefordert für die erste Phase ist ein Ideenpapier mit einer Abgrenzung der „Region“ und einer nachvollziehbaren Beschreibung der Herausforderungen für eine gedeihliche Entwicklung der jeweiligen Region. Es soll eine erste Grundidee formuliert werden, wie diesen Herausforderungen mit beteiligungsorientierten Kulturvorhaben begegnet werden kann, welche Partner in der Region dafür wichtig sind und wie diese zu einem aktiven Netzwerk zusammengebracht werden können. Der Träger soll darstellen, wie er das Vorhaben und das entsprechende Netzwerk ab 2024 aufbaut und das Vorhaben ab 2025 prinzipiell weiterentwickeln möchte.
Erwartet werden zudem:
– ein ausgeglichener Finanzierungsplan für die Konzeptphase 2024/25,
– Kooperationsideen mit wesentlichen Akteuren aus Kultur und anderen Bereichen,
– und möglichst die Einbindung von Initiativen vor Ort
– der Nachweis der Kontaktaufnahme mit dem Landkreis durch ein Unterstützungsschreiben oder die Erklärung der Bereitschaft zur Mitwirkung an der Konzeptphase durch den Landkreis.
Nach Antragsschluss entscheidet im September eine ausgewählte Fachjury über die eingereichten Interessensbekundungen, welche den drei sächsischen Ministerien eine Empfehlungsliste im Nachgang an die Beratung vorlegen wird.
Die Fachjury orientiert sich dabei u. a. an Aspekten wie: Wer arbeitet zusammen? Welche kulturellen Ideen tragen tatsächlich zur Lösung der regionalen Herausforderungen bei? Wird eine möglichst breite Öffentlichkeit mit einbezogen? Wie werden im Vorhaben kulturelle Angebote mit sozialen und anderen Bildungsangeboten und Einrichtungen in der Region verknüpft? Wie nachhaltig ist das Konzept im Hinblick auf dessen Tragfähigkeit für die nächsten Jahre? Geht von dem Projekt ein Impuls für andere Vorhaben aus? Handelt es sich um ein Modellprojekt, das auch woanders umgesetzt werden könnte? Werden Methoden der künstlerischen und kulturellen Praxis bei der Umsetzung mit aufgegriffen?
In einem letzten Schritt werden die drei verantwortlichen sächsischen Staatsministerien gemeinsam eine finale Ernennung der acht Träger-Regionen anhand der eingereichten Konzepte gegenüber dem Bund vornehmen.
Fragen beantwortet gerne das Programmbüro von Aller-Land unter:
E-Mail: kontakt@allerland-programm.de
Telefon: +49 (0) 30 629 384 520
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die LEADER-Fachstelle keine Fragen zum Programm selbst beantworten wird, sondern lediglich die Anträge entgegennimmt.