Neues Projekt: Schule der Vielfalt

Autor_innen: RosaLinde Leipzig e.V.

Der RosaLinde Leipzig e.V. ist mit einem neuen Angebot Teil des Bundesnetzwerks Schule der Vielfalt. Schulen in Leipzig und Umgebung können unter bestimmten Bedingungen Projektschulen werden und sich damit als queerfreundliche Orte auszeichnen lassen.

Das Projekt „Schule der Vielfalt“ möchte Schulen zu queerfreundlicheren Orten machen. Teilnehmende Projektschulen werden von uns in enger Kooperation dabei unterstützt, Themen rund um sexuelle Orientierungen und Geschlechtlichkeiten dauerhaft im Schulalltag zu verankern. (Konzept als PDF zum Download)

Wie funktioniert das?

Um Projekteschule bei „Schule der Vielfalt“ zu werden, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Jährliche Durchführung von thematischen Workshops in einem Jahrgang
  • Alle drei bis fünf Jahre Durchführung einer Fortbildung für das Kollegium
  • Etablierung einer Regenbogen-AG
  • Benennung einer Ansprechperson (nach innen und außen) für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt
  • Positive Abstimmung bei Schulkonferenz

Durch dieses Verfahren soll sichergestellt werden, dass teilnehmende Schulen mehrheitlich hinter dem Vorhaben stehen und es auch mit Leben füllen. Der Anspruch des Projektes ist es, mehr als ein Label zu sein und tatsächliche Veränderungen vor Ort zu bewirken. Teil des Prozesses ist daher außerdem:

  • Das Anbringen einer Plakette im Eingangsbereich der Schule
  • Teilnahme an Vernetzungen mit anderen Projektschulen in Sachsen
  • Jährliches Verfassen eines kurzen Berichts über durchgeführte Aktivitäten

Die Projektschulen werden auf diese Weise engmaschig von uns begleitet. Eine intensive Kooperation bringt verschiedene Vorteile mit sich:

  • Verbindlichkeit in der Durchführung von Angeboten
  • Nachhaltigkeit durch dauerhafte Veränderungen vor Ort
  • Schule wird zu einem sichereren Ort für Schüler*innen und Lehrkräfte, die z.B. schwul, lesbisch, bisexuell oder transgeschlechtlich sind
  • Verbesserung des Schulklimas in Bezug auf queere und Antidiskriminierungsthemen
  • Öffentlichkeitswirksamkeit über Status als Projektschule
  • Eltern können eine bessere Schulwahl für ihr Kind treffen, wenn es beispielsweise transgeschlechtlich ist
  • Schulen werden fachlich begleitet und können jederzeit Unterstützung anfordern

Neben den aufgelisteten Mindestbedingungen können Schulen weitere Aktivitäten durchführen. Eine zentrale Rolle kommt hierbei den Regenbogen-AGs zu. Diese treffen sich im Idealfall wöchentlich, sind offen für alle thematisch Interessierten und werden durch die Schulsozialarbeit oder eine geeignete Lehrperson begleitet. Mögliche Aktivitäten sind beispielsweise:

  • Anfertigung von Infomaterial für Schaukästen der Schule
  • Verfassen eines thematischen Artikels für die Schulzeitung
  • Anschaffung von Literatur für die Schulbibliothek
  • Durchführung einer Befragung an der Schule
  • Beteiligung an Aktionstagen (z.B. 17. Mai, CSD)
  • Filmnachmittag

Die AGs bieten also einerseits einen Schutzraum für Jugendliche im Coming-out und Allies (engl. Ally = Unterstützer*in), andererseits entfalten sie eine Wirksamkeit in der Schule und darüber hinaus. So haben sie das Potenzial, dauerhafte Veränderungen herbeizuführen und das Schulklima positiv zu beeinflussen.

Das Leipziger Projekt ist Teil des „Bundesnetzwerks Schule der Vielfalt“ und profitiert im Sinne der Qualitätsentwicklung vom bundesweiten Austausch mit anderen Projekten.

Ziele

„Schule der Vielfalt“ möchte Schulen zu Orten machen, die auch für Schüler*innen, die z.B. lesbisch, schwul, bisexuell oder transgeschlechtlich sind, einen sichereren Lern- und Sozialraum bieten. Durch Thematische Sichtbarkeit und Unterstützungsangebot innerhalb der Schulen sollen Coming-outs angstfrei möglich sein. Gleiches gilt für Lehrkräfte, denn noch immer traut sich mehr als die Hälfte von ihnen nicht, am Arbeitsplatz offen mit ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtlichkeit umzugehen (vgl. ADS 2017).

Zielgruppe

Zielgruppe sind alle weiterführenden Schulen in Leipzig, Nordsachsen, dem Landkreis Leipzig und dem Altkreis Döbeln, einschließlich Förder- und Berufsschulen.

Interesse geweckt? Ihre Schule möchte sich auf den Weg machen oder führt bereits Aktivitäten durch? Dann setzen Sie sich gern mit uns in Verbindung! Kontakt Adam Williams RosaLinde Leipzig e.V.
Demmeringstr. 32
04177 Leipzig 0157-50421911 schuledervielfalt@rosalinde-leipzig.de

Konzept-Schule-der-Vielfalt Herunterladen

Mehr Informationen

RosaLinde Leipzig e.V.

Der RosaLinde e.V. aus Leipzig setzt sich gegen Diskriminierungen rund um Geschlechtlichkeiten und sexuelle Orientierungen, wie Homo-, Inter*, Bi- und Trans*feindlichkeit ein. In unserer Arbeit thematisieren wir die Probleme u.a. von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter*, Asexuellen/ Aromantischen und queeren Personen (LSBTIQA*), kämpfen für ihre Rechte und bauen damit Vorurteile ab. Du findest unsere Arbeit wichtig? Unterstütze uns jetzt mit einer Spende!

Mastodon