Peggy war da! Gender und Social Media als Kitt rechtspopulistischer Bewegungen
Während die Pegida-Bewegung auf der Straße den Ermüdungserscheinungen der Gewohnheit erliegt, haben die Wutbürger_innen doch eine deutliche Verschiebung des öffentlichen Meinungsklimas nach rechts erreicht. Dass Rassismus und Islamfeindlichkeit zu Pegida gehören, liegt auf der Hand. Die neue Broschüre „Peggy war da!“ der Amadeu Antonio Stiftung wirft einen frischen Blick auf die Straßenproteste.
Frauen erscheinen bei rechtspopulistischen Bewegungen wie Pegida auf den ersten Blick außerordentlich präsent. Was wie eine moderne, feministische Führungsstruktur wirkt, täuscht jedoch über eine Agenda hinweg, die das Thema Gender dezidiert zu einem Leitmotiv ihrer antimodernen Agitation gemacht hat – und darüber, dass nur zu einem Drittel auch Frauen montags mit »spazieren«. Gender-Themen bilden eine zentrale Klammer rechtspopulistischer Propaganda – und einen perfekten Anschlusspunkt in breite Teile der Bevölkerung.
Über antifeministische und
vielfaltfeindliche Statements, Aufrufe und Witze lassen sich neben
rassistischen und völkischen Ideen auch Frauen- und
Politik(er_innen)feindlichkeit verbreiten. Eine wichtige Rolle hierbei
spielen die Sozialen Netzwerke. Diese Broschüre wirft einen Blick auf
Pegida aus geschlechtersensibler Perspektive und auf die Ideen, die
durch sie in der Gesellschaft Resonanz und in der AfD einen
parteiförmigen Ausdruck gefunden haben.
Denn auch wenn die Hoch-Zeit
von Pegida auf der Straße vorbei sein mag: Das Online-Netzwerk des
Rechtspopulismus ist so schlagkräftig und vernichtungswillig wie selten
zuvor. Daher geht es hier ebenso um die Frage, wie Politik, Medien und
Zivilgesellschaft auf die neue Sichtbarkeit und Enttabuisierung extrem
rechter Positionen reagieren können und wie sich eine vernünftige
Debattenkultur wieder herstellen lässt, in der Respekt vor den
Menschen-, Minderheiten- und Frauenrechten Grundlage, nicht Gegenstand
der Auseinandersetzung ist.
Die Broschüre steht unter diesem Link zum Download bereit.