30.11.22 – 28.02.23 | RESPEKT. Internationale Comics | Dresden
Autor_innen: Goethe-Institut Dresden
Das Kulturelle Bildungsprojekt RESPEKT. Internationale Comics, das 2011 vom internationalen Comicfestival «KomMissia» Heehoos gemeinsam mit dem Goethe-Institut Moskau ins Leben gerufen wurde, regt mithilfe von Comics eine Auseinandersetzung mit Vorurteilen, Diskriminierung, Rassismus und Konflikten an.
Das Lesen und Besprechen von Comics sowie das Zeichnen eigener Bilderzählungen eröffnet den Projektteilnehmer*innen einen konkreten Zugang zu den oft komplexen Hintergründen und Wirkungsfeldern von Diskriminierung und ermöglicht ihnen den eigenen aktiven und künstlerischen Ausdruck von Respekt. Ziel ist es, mithilfe von Comics eine Auseinandersetzung mit aktuellen sozialen Themen wie Toleranz und Respekt anzuregen.
In Dresden wird die Projektarbeit zu RESPEKT über das Goethe-Institut direkt in den schulischen Unterricht integriert. Dafür wurden gezielt verschiedene Altersgruppen und heterogene Schulmodelle vorab ausgewählt. Besonders wichtig für die Umsetzung des Projektes ist die Kooperation mit der Jugendkunstschule Dresden als etablierte Akteurin im Bereich der kulturellen Bildung in der Stadt.
Mit dem Projektauftakt im Januar 2022 lernten sich alle Projektbeteiligte, darunter die Multiplikator*innen z.B.: Lehrer*innen, Workshopleiter*innen, Sozialarbeiter*innen der mobilen Jugendarbeit und professionelle Künstler*innen und Comiczeichner*innen bei einem Intensivworkshop am Goethe-Institut Dresden kennen. Sergej Simonov, früherer Projektleiter aus Russland stellte das Projekt vor und vermittelte essentielle Kenntnisse zu theoretischen und konzeptionellen Methoden in der konkreten Projektarbeit, sodass die Multiplikator*innen im Anschluss diese selbständig weiter vermitteln können. Im Fokus der pädagogischen Zielstellung stehen dabei Bildungsarbeit sowie Präventionsarbeit.
Seit Beginn der zweiten Schuljahreshälfte 2021/2022 wird das Projekt RESPEKT erfolgreich in den Schulfächern Ethik und Kunst an einer Grundschule, einer Oberschule, einem Gymnasium und der Jugendkunstschule in Dresden durchgeführt. Dank der Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule Dresden konnten engagierte Künstler*innen und Lehrkräfte sowie diverse Schulklassen für das Projekt gewonnen werden.
Die jungen Schüler*innen besuchen die Klassenstufen 2, 5 und 7 und leben in ganz unterschiedlich geprägten Stadteilen Dresdens. Im höheren Sekundarbereich wird das Projekt klassenübergreifend an der Jugendkunstschule mit den Altersgruppen von 13-18-Jährigen durchgeführt. In den Klassen werden eigene Geschichten erzählt und gezeichnet. Dabei nähern sich die Schüler*innen den Themen Respekt, Toleranz und Diskriminierung auf ganz individuelle Weise. Im Fach Kunst geht es darum, Comics als Kunstform kennenzulernen, Beispiele zu finden und Methoden kennenzulernen, um selbst Geschichten zu zeichnen und zu erzählen. Im Fach Ethik werden Comics als Redeanlass genommen, um über das Anderssein, das Ausgrenzen, die Zugehörigkeit oder das Streitschlichten zu sprechen.
Die Kinder und Jugendlichen entwickeln in Kleingruppen persönliche Geschichten und Comics. Im Vordergrund stehen der kreative Umgang mit den Themen, das Zeichnen, das Erzählen einer Geschichte sowie das Schreiben der Texte im Comic.
Vom 30.11.2022 bis 28.02.2023 wird eine Gesamtsaustellung das Projekt RESPEKT am Goethe-Institut Dresden präsentieren. Via Storytelling werden Impressionen aus der Projektdurchführung mit den heterogenen Gruppen erzählt und Zeichenentwürfe sowie fertige Comics der jungen Teilnehmer*innen gezeigt.
Ziel der Ausstellung ist es, mit jungen Menschen in einen Dialog zu treten und über die Achtung vor und Einstellung gegenüber Menschen mit anderen Ansichten und dem Umgang mit Gruppen unterschiedlicher kultureller, religiöser und sozialer Herkunft zu diskutieren. „Die interaktive Ausstellung lädt dazu ein, eigene Erfahrungen mit dem Thema Respekt – von Zusammenhalt bis Ausgrenzung – zu teilen und ins Comiczeichnen einzusteigen.“ so Tabea Hörnlein, Kuratorin der Ausstellung mit dem Titel Comics für mehr Respekt. Tabea Hörnlein hat das Projekt zudem fotografisch begleitet, um den Entstehungsprozess der Comics sichtbar zu machen.
Als Höhepunkt wurden einige Geschichten der Kinder und Jugendlichen von den beiden Illustrator*innen Nazanin Zandi und Mamei professionell gezeichnet. Besucher*innen der Ausstellung können sich diese gedruckten Comics im Taschenbuchformat mitnehmen. Fertige Antworten gibt die Ausstellung nicht, aber durch das Lesen und Zeichnen von Comics legt sie der Gesellschaft und in erster Linie jungen Menschen nahe, über die angesprochenen Formen von Rassismus und Diskriminierung nachzudenken und zu reflektieren.